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Die sieben Raben: Filme und Hörspiel – unsere Tipps

Die sieben Raben Filmtipps

Das Märchen „Die sieben Raben“ wurde auch für Film- und Hörspiel adaptiert. Wir stellen euch die schönsten Verfilmungen und Hörspielfassungen vor.

Die sieben Raben: kurz, aber viel Inhalt

Wenn ihr unsere Märchenstunde „Die sieben Raben“ (Folge 58) schon gehört habt, dann ist euch wahrscheinlich aufgefallen, dass es sich bei diesem Märchen um eine sehr kurze Geschichte handelt. Trotzdem steckt in ihm jede Menge Inhalt und auch die Interpretationsansätze sind vielfältig, wie wir in der passenden Märchenkunde „Von Liebe, Opfern und selbstlosen Taten“ (Folge 59) festgestellt haben.

Ein Märchen, das inhaltlich und interpretatorisch so viel zu bieten hat, bietet sich für eine Reihe von Adaptionen an. Wir haben die schönsten ausgewählt und stellen sie euch im Folgenden noch einmal vor.

Ein Stück Fernsehgeschichte

Der Stop-Motion-Film Die sieben Raben aus dem Jahr 1937 ist mit einer Laufzeit von gut 50 Minuten einer der ersten abendfüllenden Puppentrickfilme der Geschichte. Verantwortlich für ihn sind die drei Brüder Diehl, die übrigens auch den munteren Igel „Mecki“ entwickelt haben. Ferdinand und Hermann führten Regie, Paul verfasste das Drehbuch basierend auf dem Grimmschen Märchen. Er fügte jedoch Elemente hinzu, wie wir sie in Die sechs Schwäne (Grimm) und Die wilden Schwäne (Andersen) finden: Die Schwester muss sieben Jahre lang schweigen und sieben Hemden anfertigen, am Ende wird sie dramatisch vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen gerettet.

Aus historischer Sicht ist dieser Film sehr interessant, kann heute vor allem aus dramaturgischer Sicht jedoch nicht recht überzeugen. Viele, wenn auch liebevoll und detailreich gestaltete Sequenzen mit allein musikalischer Untermalung wirken für heutige Zuschauer*innen eher langatmig. Die Sehgewohnheiten haben sich eben doch stark gewandelt. Wer sich mit alten Märchenfilmen auseinandersetzen möchte, kommt aber nicht um ihn herum.

Epische 90er-Jahre-Nostalgie

Die tschechische Realverfilmung Die sieben Raben von 1993 basiert auf der Variante von Božena Němcová, die hierzulande vor allem durch die literarische Vorlage von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel bekannt ist. Hier verwünscht die mit dem Schwesterchen Bohdanka hochschwangere Mutter ihre sieben Söhne, die beim Spielen den Brotteig verderben. Eine besondere Rolle nimmt im Verlauf der Handlung die intrigante Schwester Milada des Prinzen Vratislav ein. Episch ist die von Elena heißgeliebte Szene, in der Bohdanka ihre Brüder erlöst.

Der Film ist sehenswert, aber leider nicht mit deutscher Synchronisation auf DVD erhältlich. Er läuft hin und wieder im Fernsehen. Das Remake aus dem Jahr 2015 ist in seiner Ausstattung sehr opulent, wird dem Zauber des Originals aber nicht wirklich gerecht.

Generationsübergreifende Kindheitserinnerungen

Aus den zahlreichen Hörspielbearbeitungen möchten wir die Fassung des Landestheaters Klagenfurt aus den 1960ern hervorheben. Sie ist zwar nur gut sieben Minuten lang, besticht aber durch ihre zahlreichen Reime und die herrlich nostalgische Sprechweise. Dieses Hörspiel hat Christian und auch schon seine Mutter mit dem Grimmschen Märchen bekannt gemacht. Es ist auch digital verfügbar, u. a. in der Reihe „Unser Märchenschatz“. Ebenfalls hörenswert ist die Fassung aus dem Hause Kiosk/Kiddinx. Erzähler ist hier der großartige Joachim Nottke, eine kleine Rolle als Mutter hat Gisela Fritsch („Karla Kolumna“).

➛ Mehr über die hier vorgestellten Adaptionen und viele weiteren Infos und Hintergründe rund um das Märchen „Die sieben Raben“ hört ihr in Folge 59 „Von Liebe, Opfern und selbstlosen Taten“.