Es waren einmal der Christian, die Jenny und die Elena. Die drei kennen sich schon sehr lange. Irgendwann stellten sie fest, dass sie sich nicht nur richtig gut verstehen, sondern auch eine große Gemeinsamkeit haben: ihre Begeisterung für Märchen.
Diese Begeisterung teilen sie in ihrem Podcast „Märchenpott“. Dort erzählen sie nicht einfach nur Märchen, sondern sprechen über sie. Dabei analysieren und diskutieren sie die unterschiedlichsten Aspekte und zeigen, wie vielschichtig, komplex und zeitlos Märchen sind.
Dieser Blog bietet euch begleitende Informationen und Hintergrundwissen zum Podcast. Viel Spaß beim Lesen!
„Tiefere Bedeutung liegt in den Märchen meiner Kinderjahre als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.“
Friedrich Schiller
Jenny, die mit der Frage
Fünfte Klasse, Deutschunterricht. Hausaufgabe: Malt ein Bild eures Lieblingsbuches.
Für Jenny war die Sache klar: Sie zeichnete Rapunzel im Turm
mit ihren meterlangen Haaren.
Die hätte sie nämlich auch gerne gehabt.
Doch wozu warten, wenn die Haare nunmal nicht wachsen wollen? Inzwischen wäre Jenny sowieso lieber eine Superheldin im Prinzessinenkleid. Ihre Superkraft: das Sprechen mit Katzen. So könnte sie sich mit ihren zwei Fellknäueln nämlich über die ganzen Märchenhörspiele austauschen, die die beiden bestimmt schon auswendig können. Und wo wir gerade beim Sprechen mit Tieren sind: ein Zwiegespräch mit dem Pferdekopf Falada würde sie auch reizen. „Die Gänsemagd“ ist neben „Rapunzel“ nämlich ihr Lieblingsmärchen.
Jenny ist diejenige des Trios, die sich nicht als Expertin bezeichnen würde. Aber sie ist immer neugierig und interessiert. Gut, ab und an legt sie beim Märchenfilmgucken auch mal ein kleines Nickerchen ein – sie kann sich dabei eben einfach zu gut entspannen. Dass sie immer eine Frage hat, die beantwortet werden will, liegt aber nicht daran, dass sie die Hälfte verschlafen hat. Jenny geht den Dingen einfach gerne auf den
Grund und möchte immer wieder etwas Neues dazu lernen. Den Satz „Jenny hat eine Frage“ werdet ihr also öfter hören.
Christian, der bärtige Barde
Christian ist der musikalische Romantiker des Märchentrios. Der studierte Musikwissenschaftler und Historiker hat sich schon als Kind stark zu Vergangenem hingezogen gefühlt. Neben alten Märchenbüchern und Gedichtbänden liebt er alte Musik auf historischen Instrumenten, vor allem historische Aufnahmen auf Schallplatte, sei es Vinyl oder Schellack. Ist es nicht barock, kriegt er einen Schock (Na, wer erkennt das Zitat? ;-), zumindest fast. Die Musik der Renaissance und des Mittelalters haben es ihm auch sehr angetan. Neben seiner Vorliebe für Liebesgeschichten hat er als waschechter Skorpion aber auch eine ausgeprägte düstere Ader. Seine Lieblingsmärchen sind „Das singende, springende Löweneckerchen“, „Die Gänsemagd“ (beide Grimm) und „Der Wacholderbaum“ (Bechstein).
Elena, die düstere Wassernixe
Schon in ihrer Kindheit war Elena sich sicher, dass sie eigentlich gar kein Mensch, sondern eine verwunschene Meerjungfrau ist. Nur anders als die kleine Meerjungfrau wünschte Elena sich nicht ans Land, sondern zurück in ihr Tiefseereich. Die schönen Kleider der Märchenprinzessinnen fand sie trotzdem schon immer toll und sie möchte unbedingt auch mal so ein Kleid tragen. Wahrscheinlich kleidet sie sich auch deswegen im Vintage-Stil, insbesodnere in der Moder der 50er Jahre. Ansonsten ist Elena vor allem von der dunklen Seite des Märchens fasziniert. Düster, unheimlich und blutrünstig ist genau ihr Ding. Da spricht eben die
Schwarze Romantikerin aus ihr. Ihr Lieblingsmärchen bis heute: „Ritter Blaubart“.
Ein Lieblingszitat hat sie auch. Insgeheim träumt sie davon,
in Film oder Hörspiel zu sagen: „Wo ist mein Kind, wo ist mein Reh?
Nun komm ich nur noch einnmal und dann nimmer mehr.“
(„Brüderchen und Schwesterchen“)